BAD OEYNHAUSEN (WB). „Kinder müssen den richtigen Umgang mit Feuer lernen“, ist sich Volker Gelke sicher. Der Hauptbrandmeister ist seit 18 Jahren bei der Feuerwehr Bad Oeynhausen für die Brandschutzerziehung zuständig. Jetzt hat er für seine Besuche in Kindergärten ein weiteres Highlight im Gepäck: Durch die Unterstützung von 3o Sponsoren konnte die Feuerwehr 65o Kinderbücher anschaffen. Sabine Gebhardts, Vertriebsleiterin der Verlagsgruppe „Kinder im Mittelpunkt“ (KIM), kam eigens aus Detmold zur Bad Oeynhausener Feuerwache an der Königstraße, um die Bücher an Volker Gelke zu übergeben. Das für die Bad Oeynhausener Feuerwehr individualisierte Malbuch vermittelt Kindern auf altersgerechte Weise wichtige Verhaltensweisen im Um-gang mit Feuer, aber auch für einen Notruf an die Leitstelle. „Da ist zum Beispiel nicht nur wichtig, dass die Kinder die Nummer 112 kennen, sondern auch, dass sie ihren vollständigen Namen und vor allem die Adresse angeben können“, erklärt. Sabine Gebhardts. Es käme nicht selten vor, dass Kinder nur ihren Vornamen nennen würden und auf die Frage, wo sie wohnen, würde auch gerne mal „bei Mama und Papa“ geantwortet. Was lustig klingt, kann im Ernstfall brenzlig werden. Und ob die Feuerwehrleute ein paar Minuten eher oder später am Einsatzort sind, kann durchaus entscheidend sein. Das Buch zur Brandschutzerziehung zeigt den Kindern ohne ihnen Angst zu machen, worauf bei Feuer geachtet werden muss. Und es zeigt auch die schönen Seiten von Flammen.
„Feuer kann freundlich sein, aber auch gefährlich“, sagt Sabine Gebhardts, „und das zeigt auch das Buch.“ Die Kerzen auf dem Geburtstagskuchen auszupusten macht zum Beispiel Spaß, mit der Familie am Lagerfeuer zu sitzen auch, oder mit einer Kerze in einer bunten Laterne spazieren zu gehen. In einem Zelt sind Kerzen aber tabu. Toben in der Nähe des entzündeten Adventskranzes auch, oder einschlafen bei Kerzenschein. Mit zahlreichen Illustrationen werden im Buch schöne Momente mit Feuer gezeigt und auch solche, in denen die Flamme gefährlich werden könnte. Die Kinder können nicht nur selber überlegen, welche dargestellte Situation gefährlich ist und welche nicht, sie können die Bilder auch ausmalen und Bilderrätsel dazu lösen. Dadurch beschäftigen sie sich länger mit den Darstellungen und können sich später auch besser daran erinnern. Auch das richtige Verhalten, wenn der Rauchmelder Alarm schlägt, wird im Buch beschrieben. Besonders spannend für die meisten Kinde sind auch die Bilder und Erklärungen zur Ausrüsturg der Feuerwehrleute. „Das ist natirlich auch jedes Mal etwas Besonderes für die Kleinen, wenn wir mit unserer Ausrüstung in die Kitas kommen“, erzählt Volker Gelke. Mit dem Brandschutzerziehungsmobil, einer dreirädrigen Piaggio Ape, natürlich in Rot, fährt der Hauptbrandmeister in rund 20 Kitas. „Das gehört auch zu unseren Aufgaben, aber anfangs wussten viele Kindergarten-Leitungen das gar nicht“, sagt Volker Gelke. Mittlerweile würden aber fast alle mitmachen und sich freuen, wenn die Feuerwehr etwas Abwechslung in den Kita-Alltag bringe.
Im Februar soll es wieder losgehen. In der Regel besucht der Brandschutzerziehungsbeauftragte die „Schulkinder“ in den Kitas, also die Kinder, die im nächsten Sommer in die Schule wechseln. Zwei Jahre war wegen Corona aber Pause. „Bis zum kommenden Frühjahr wollen wir das Konzept noch überarbeiten und den Kindern zum Beispiel die Möglichkeit geben, die freiwilligen Wehren in der Nähe zu besuchen, sagt Hauptbrandmeister Volker Gelke. „Und sicher werden sich alle auch über die neuen Bücher freuen.“